Blog

Wir fuhren nach Albanien rein ohne zu wissen was uns da erwartet. Von Albanien wussten wir nicht viel. Man hat nur mal was vom jugoslawischen Krieg, dass das albanische Volk sich mit dem serbischen im Konflikt befand. Um so mehr waren wir positiv überrascht von der ersten Stadt Shkodra, die einige Kilometer von Montenegro entfernt lag. Was uns gleich gefallen hat, waren die vielen kleinen Geschäfte mit tollem, frischem Gemüse und Obst. Es war zwar sehr verregnet, aber irgendwie war die Atmosphäre sehr entspannt. Und das Überraschende war, dass trotz Maskenpflicht auch im Außenbereich, sich viele nicht daran gehalten haben, selbst einige maskenfreie Polizisten sind uns über den Weg gelaufen. In Shkoder haben wir etwas Obst und Gemüse eingekauft und haben dann beschlossen weiter ans Meer zu fahren. Wir hatten uns den Ort Kreis Lezha ausgeguckt und wollten dort unser Glück versuchen. Aber irgendwie hat es uns dort nicht gefallen und wir sind weiter gefahren, und fanden einen schönen verlassenen Strand (wenn man von dem Müll absieht). Es begann zu dämmern und wir aßen Mittag- und Abendessen. Irgendwelche Szenen mit einem Polizeiauto, verschiedene Autos, und einem Boot schien uns nicht ganz geheuer zu sein die Nacht dort zu verbringen, und wir beschlossen doch noch im Dunkeln, was wir normalerweise nicht machen, uns eine neue Stelle zu suchen. Wir fanden an der Hauptstraße nach Tirana eine Tankstelle und überraschenderweise ein Restaurant mit einem kleinen Indoorspielplatz. Die Kinder haben sich nach einer ganztägigen Wohnmobilfahrt und einem Wohnmobilaufenthalt gefreut toben zu dürfen, während wir uns ein Bierchen gönnten und uns in das Wifi einloggten. Denn wir hatten in Shkodra zwar versucht eine Internetkarte zu finden, hatten auch was gefunden, empfanden es aber als zu teuer, nachdem wir in Montenegro für 500GB nur 15 € bezahlt hatten, sollte in Albanien für 20 GB 10 € kosten. Nach einer sicher gefühlten Nacht, machten wir uns auf dem Weg in die Hauptstadt Tirana , die nicht mehr so weit vor uns lag. Bis wir ins Zentrum durchgedrungen sind, hat es einige Zeit in Anspruch genommen, und somit waren wir erst am frühen Nachmittag am Parkplatz angekommen. Es regnete immer noch ziemlich stark, aber wir beschlossen uns trotzdem das Zentrum anzuschauen. Ausgerüstet mit Regenschirmen und Stiefel, schauten wir uns den zentralen Platz an. Leider hatte das Nationalmuseum und die Oper geschlossen, aber dafür gab es eine interessante Fotoausstellung über die Stadt Tirana – 100 Jahre Tirana, die wir uns genauer angeschaut haben. Leider hat unsere Kamera auf der Bootstour in Montenegro Regen abbekommen und wir haben sie leider nicht mehr anbekommen. Daher haben wir insgesamt nur ganz wenige Bilder in Albanien gemacht, und leider ist nur ein Bild in TIrana wirklich was geworden.
Von der Schönheit des kleinsten Balkanstaates Montenegro haben wir schon viel gehört, und wollten uns davon selbst überzeugen. Das einzige wovor wir gewarnt wurden, ist, dass Montenegro sehr vermüllt sein soll. So haben wir uns im Vorfeld schon mal darauf eingestellt. Montenegro hat insgesamt lediglich 620 Tausend Einwohner, einbisschen mehr als die Stadt Bremen (580.000) in Deutschland, und ist etwa so groß wie das Bundesland Schleswig-Holstein. Wie berichtet, erschlossen sich unserem Blick die schönen Buchten und Strände von Montenegro.

Wir besuchten die drei berühmten Städte entlang der Küste Kroatiens. Nach der Insel Pag, machten wir uns auf in die nächstgelegene größere Stadt Zadar, wo wir in der Nähe der Altstadt, direkt an einem Hafen parkten. Als wir ausstiegen, wurde Dennis gleich von einem jungen Mann aus Deutschland angesprochen, der ganz alleine die Balkanländer bereist. Er empfahl uns auch gleich die besten Plätze der Stadt. Die Altstadt sollten wir uns vor allem anschauen, was wir dann auch sofort taten. Das Wetter war wieder herrlich und lud nicht nur uns, sondern auch viele Einheimische zum Spazieren ein, die meisten ohne Maske. Nachdem wir einen Spaziergang durch die Altstadt und an der Promenade gemacht haben, und die Kinder an einem Spielplatz und auf einer Hüpfburg sich austoben durften, suchten wir uns ein Restaurant um gleichzeitig Mittag und Abend zu essen, vorerst das letztes Mal in Kroatien. Denn auch Kroatien sollte in einigen Tagen in einen Light Lockdown gehen. Wir fanden ein tolles Restaurant in der Nähe unseres Wohnmobils, und speisten lecker. Die Kinder freuten sich über ihre Pommes und ihr Hähnchenfleisch. Als wir in Zadar zu unserem Wohnmobil gegangen sind, hatten wir das Glück Ruderer beim Training zuzusehen, was uns an die alte unbeschwerliche Normalität erinnerte. Insgesamt ist uns aufgefallen, dass Kroaten sehr sportlich zu sein scheinen, und die Möglichkeiten Sport zu treiben in Kroatien gut ausgebaut sind, zumindest an den Küstenstädten.
Bevor wir die Plitvicer Seen verließen, studierte Dennis unseren treuen Reisebegleiter die App Park4Night und schaute wo wir unseren nächsten Halt machen wollen. Es war für uns zu weit, um direkt nach Zadar zu fahren, so beschlossen wir uns noch die Insel Pag anzuschauen, die auf dem Weg lag. Dennis entdeckte eine tolle Übernachtungsstelle neben einer alten Ruine, die wir abends beim schönsten Sonnenuntergang angefahren haben. Ein großer Parkplatz direkt unter der Ruine, mit einem wunderschönen Ausblick auf die Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet. Wir wurden auf dem Platz von Katzen begrüßt, die eine eigene Futterstelle hatten, und die anscheinend regelmäßig gefüllt wurden. Neben der Futterstelle wurden einige Olivenbäume (ein Setzling von einem 1000 Jahre alten Olivenbaum) und einige Kakteen von Studenten eingepflanzt, die einzigen Pflanzen an diesem kargen Ort. Denn die Ruine steht auf einem felsenartigen Boden. Bei der Ruine handelte sich um eine alte Festung. Unsere Nacht war ruhig, aber zwischendurch kamen einige Autos, es schien so, als ob sie nach dem Rechten sahen und fuhren wieder weg. Am nächsten Morgen nachdem Frühstück und nach einigen schönen Schnappschüssen, beschlossen wir an die Spitze der Insel zur kleinen Hafenstadt Lun zu fahren, etwa 50 km entfernt. Die karge Landschaft der Insel Pag unterschied sich von der grünen Insel Krk enorm, und es gab viele Schafherde, die mit einem Klecks blauer oder roter Farbe markiert waren. Während der Fahrt, wurde das Wetter immer besser, und wir erreichten das Örtchen Lun, das sich an der Spitze der Insel befindet, gegen Mittag. Neben einem Strandabschnitt parkten wir unser Wohnmobil, wo wir einen Spaziergang entlang des Strandes machten und einen Mittagssnack zu uns nahmen. Im Anschluss begaben wir uns wieder im Wohnmobil Richtung des Inneren der Insel, mit dem Ziel uns wieder eine tolle Übernachtungslocation zu suchen. Auf dem Hinweg sind wir an einigen Läden vorbei gefahren, wo Liam Wasserschuhe entdeckt hatte, um damit auf dem steinigen Boden im Wasser spazieren zu gehen. Liam hat uns den ganzen Tag danach gefragt, wann wir denn endlich zum Laden zurückkehren und Schuhe für ihn kaufen können. Aber als wir das Dorf Lun verlassen wollten, fanden wir den Eingang eines Olivenparks und beschlossen spontan den Park zu besuchen. Denn laut Karte befanden sich dort Olivenbäume, die 1800 und 2000 Jahre alt sind, was unsere Neugier weckte. Zudem war es erst gegen 15 Uhr und wir hatten etwa zwei Stunden bis die Sonne unterging. Normalerweise hätte man für den Park Eintritt bezahlen müssen, aber im Winter ist der Eintritt kostenlos. Es war ein sehr schöner Spaziergang und die Olivenbäume waren umgeben von steinigen Mauer-Ruinen vergangener Siedlungen. Kroatien, insbesondere die Küste, ist insgesamt sehr geprägt von einer steinigen Landschaft, Steine und Findlinge in verschiedenen Größen liegen verteilt auf der Landfläche und insbesondere die Insel Pag scheint stark davon betroffen zu sein. Das bedeutet, dass viel körperliche Kraft aufgebracht werden muss, um ein Stück Landfläche agrarfähig zu machen. Interessant ist der Frage nachzugehen, woher und wie die vielen Steine und Findlinge auf die Landschaft gelangt sind. Als ob diese vom Himmel auf die Erde gefallen seien... Unabhängig davon wie sie dahin gekommen sind, die Kroaten befreien ein Stück Land von der unzähligen Menge von Gestein und bauen Steinmauern daraus, die ein typisches mediterranes Bild abgeben, und ihren Zweck als Grenzen, Zäune und die Schaffung von anderen Mirkoklima haben. Nach der Erkundung des Parks, fanden wir den Laden und kauften Liam seine heißersehnten Wasserschuhe für die steinigen kroatischen Strände. Danach fuhren wir, bereits in der Dunkelheit, zu einem geschlossenen Campingplatz, neben dem wir uns für die Nacht hinstellten. Weil die Kinder bereits so oft gefragt hatten, dass ich Pfannkuchen machte, erfüllte ich ihnen an diesem Tag diesen Wunsch, und bereitete die ersten Pfannkuchen im Wohnmobil zu. Am nächsten Morgen sahen wir erst an was für einem schönen Strand wir wieder standen, und das ganz alleine, weit und breit niemanden zu sehen. Da es sonnig war, beschloss, Dennis im Meer zu baden und unsere Außendusche auszuprobieren. Vorher hat er sich aber noch eine Nassrasur verpasst, da er bereits einen ziemlich lange Bart sich wachsen lassen hatte, wir aber das Ladegerät von der Haarschneidemaschine nicht finden konnten und diese anscheinend in Deutschland liegen lassen haben. Nachdem wir mit allem fertig waren, war es schon wieder Mittag. Die Zeit verfliegt wie im Flug, insbesondere morgens. So machten wir uns auf den Weg in die wunderschöne Stadt Zadar. Dazu mehr im nächsten Artikel.
Nachdem wir die eine Nacht in Angst beim Sturm im Nirgendwo an der Küste überstanden haben, wollten wir dem Sturm entfliehen, und beschlossen ins Landesinnere zu fahren. Abgesehen davon, wollten wir sowieso in einen Nationalpark fahren, und da boten sich die Wasserfälle in Plitvice an. Dank unseres treuen Begleiter App Park4Night, suchten wir uns einen möglichen Stellplatz und machten uns auf dem Weg dorthin. Wir hatten über 150 km vor uns, beim Sturmwind, Gebirge und mit einem Wohnmobil, das bedeutete etwa drei Stunden Fahrt. Angekommen im Dorf Plitvice, fanden wir das Haus von Nena, die uns herzlich empfangen hat und uns sogar zu einem gemeinsamen Abendessen einlud. Wir bereiteten unseren ersten Kuchen in unserem Omnia Backofen zu (ein kleiner Backofen, der auf dem Gasherd benutzt werden kann) und sorgten für den Nachtisch. Wir verbrachten einen sehr netten Abend mit Nena, die glücklicherweise gut deutsch sprach und von ihren Kindern, ihrem Leben in Kroatien vor und nach dem Jugoslawienkrieg, und ihrer Lebenseinstellung erzählte. Eine wirklich liebenswerte Frauen, die versucht trotz Schwierigkeiten das Beste aus ihrem Leben zu machen. Wenn jemand die Plitvicer Seen besuchen möchte, können wir Nenas Gasthaus herzlichst empfehlen. Sie bietet neben Stellplätzen für Wohnmobile auch Gästezimmer an. Das Haus von Nena steht quasi über dem größten Wasserfalls des Nationalparks, und neben dem Haus fließen Bäche, die dann in den großen Wasserfall münden. Wir durften ihre Sanitäreinrichtungen und die Waschmaschine nutzen. Nach einer erfrischenden Nacht (wir hatten Minusgrade und haben das erste Mal im Wohnmobil unsere Heizung angeschmissen), rüsteten wir uns aus, mit Wanderschuhen, Mützen für die Kinder (für Dennis und mich habe ich gar keine Mütze mitgenommen), Jacken, Schal und Wanderrücksäcken und machten uns auf dem Weg den Nationalpark zu erkunden. Von Anfang an waren wir hin und weg von der Schönheit der Wasserfälle, und der 16 Seen. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Zwar war es echt kalt und zwischendurch auch glatt, aber dafür purer Sonnenschein. Insgesamt legten wir mit den Kindern 8 km zurück, zwischendurch überquerten wir den größten See auf einem Boot, und den größten Teil des Rückwegs fuhren wir mit dem Bus, der Besuchern den Rückweg zu Fuß ersparte. Wir verbrachten noch eine weitere Nacht neben Nenas Gasthaus und machten am nächsten Morgen das Wohnmobil wieder reisefertig. Kurz vor unserer Abfahrt kam ein weiteres Wohnmobil Nenas Auffahrt hochgefahren und stellte sich direkt neben uns. Naja, allerdings kein gewöhnliches Wohnmobil, sondern ein riesiges Expeditionsfahrzeug mit Allradantrieb222 und Rädern mit einem Durchmesser von ca. 1,5 Meter, also ein richtiges Wüstenfahrzeug. Aus dem Fahrzeug stieg ein nettes und junges Pärchen aus der Schweiz (nur ein paar Jahre älter als wir). Sie erzählten uns, dass sie planen die nächsten sieben bis acht Monate den nahen Osten bereisen zu wollen und das sie sich gerne bis in den Sudan durchschlagen möchten. Nach einem kurzen und netten Gespräch und einem Abschiedsfoto mit Nena machten wir uns auf zurück in Richtung Küste. Als unser nächstes Ziel entschieden wir uns für die Insel „Pag“, welche nahe der Stadt Zadar liegt.

Auf der Insel Krk suchten wir uns im Ort Krk einen tollen Camping Platz, mit direktem Platz am Meer (30 €/Nacht in der Nebensaison für 2 Erwachsene und 3 Kinder). Wie im letzten Bericht angedeutet, waren wir bereits 2012 auf der Insel auf einem Campingplatz und dabei ist unser Bild mit unserem damaligen Wohnmobil und der Hängematte entstanden. Krk ist eine der größten Insel im adriatischen Meer, die seit 1980 durch eine Brücke mit dem kroatischen Festland verbunden ist, mit vielen Campingplätzen und wundervollen Stränden. Wir sind zuerst den Campingplatz von 2012 angefahren, haben aber uns dann doch entschieden noch weiter zu fahren, obwohl dieser schon sehr lukrativ aussah. Wir beschlossen weiter bis zum Ort Krk zu fahren und uns dort weitere Campingplätze anzusehen, die eventuell etwas günstiger sind. Da wir dieses Jahr noch gar nicht im Meer schwimmen waren, weil wir ja uns auf die Reise vorbereitet hatten und der Urlaub im Sommer auf jetzt verschoben wurde, mussten wir natürlich noch alle ins Meer. Es waren zwar lediglich 15 Grad Celsius draußen, das war uns in dem Moment egal und alle sind nacheinander schwimmen gegangen. Es war zwar am Anfang sehr kalt, aber nach einigen Minuten begann der Körper verstärkt das Blut durch die Adern zu pumpen und es wurde einem warm, solange man sich bewegte. Gott sei Dank verfügte der Camping Platz über heiße duschen, so wärmten wir uns zum Schluss da auf. Euphorisierend vom Schwimmen im Meer und der Dusche danach, schossen wir noch tolle Bilder. Am nächsten Tag beschlossen wir unsere 1. Fahrradtour durch den Ort zu machen. Die Begeisterung für die Fahrradtour sank bei den Kindern nach den ersten Steigungen, und insbesondere Mira fing an zu meckern, sobald sie den nächsten Aufstieg wahrnahm. Das Herunterfahren hätte an sich auch Spaß gemacht, wenn nur nicht die Autos da wären, auf die man aufpassen musste und bei einem Abhang hat Liam nicht genug gebremst und hat einen Stunt von seinem Fahrrad gemacht. . Beim Fahren entdeckten wir die Altstadt des Ortes und alte Burgmauern, die die Kinder sofort besteigen mussten. Insgesamt 12 km sind wir geradelt, mit Steigungen war das schon eine ordentliche Leistung für die Kinder, und wir hatten alle riesigen Hunger. Am Campingplatz angekommen, setzten wir uns ins Restaurant und gönnten uns Pizza und Co. Dabei haben wir die ersten Katzen kennen lernen dürfen, die uns nun fast bei jedem Stop aufsuchten um etwas Leckeres von den Gästen abzubekommen. Bei uns hatten die Katzen Glück gehabt, da Mira ihre Salamis auf ihrer Pizza nicht mochte und sie den Katzen spendete. Auf dem Campingplatz waren neben uns noch etwa 10 Wohnmobile, einige Familien waren auch dabei, und sogar eine Familie aus Deutschland, die für eine kurze Zeit dem Corona Wahn in Deutschland entkommen wollte und die entspannte Situation in Kroatien genossen hat. Mira hatte sich in Rijeka eine Freundin gefunden, nun hatte Liam sich auch zum Ziel gesetzt einen Freund auf dem Camping Platz zu finden. Und er hatte es tatsächlich geschafft. Gleich am zweiten Tag als Liam Fussball spielte, hat das der Hund von unseren Womonachbarn mitbekommen und wurde ganz aufgeregt, sobald er den Ball sah. Wir waren alle überrascht, was der Hund konnte. Liam spielte ihm den Ball zu und er spielte Liam den Ball mit seiner Schnauze zurück. Wir blieben insgesamt zwei Tage auf dem Campingplatz, da sich das Wetter verschlechterte und ein starker Wind aufzog. Wir machten das Womo wieder voll bzw. leer, säuberten unsere Wäsche, und fuhren von der Insel runter in südliche Richtung. Doch der Wind entpuppte sich als 120 km/h Sturm. Leider kamen nicht wirklich tolle Parkplätze, wo wir übernachten konnten, so fanden wir mit Mühe und Not eine Stelle hinter einem Felsen, der uns etwas vom Wind geschützt hat. Das war ein ganz schön heftiger Wind, das Wohnmobil schwankte wie ein Schiff hin und her, und wir (die Kinder und ich) hatten teilweise echt Angst. Irgendwie überstanden wir die Nacht, doch am nächsten Morgen hielt der Wind immer noch an. Laut der Wetterapp sollte der Sturm noch zwei Tage wüten. Daher beschlossen wir gegen Mittag ins Landesinnere zu fahren und uns die Plitvickije Jezero (Wasserfälle) anzuschauen.
Seit fast drei Monaten sind wir aus dem Haus ausgezogen und haben auf den Augenblick gewartet bis wir los können. Eigentlich hatten wir vor, bereits Anfang Oktober zu starten, einige Ereignisse in der Familie haben uns jedoch gezwungen den Startpunkt der Reise auf später zu verschieben. Des Weiteren hat sich das doch noch mit dem Hausverkauf dieses Jahr ergeben, worüber wir sehr erleichtert sind. Eigentlich war unser ursprüngliches Ziel in Portugal, Morokko und den Kanaren zu überwintern. Leider hat der Lockdown in Frankreich, die Zustände in Spanien und die Pflicht zum unsinnigen PCR-Test bei der Einreise in diese Länder unsere Pläne durcheinander gebracht. Über Italien nach Griechenland war nun aufgrund der bürgerkriegsähnlichen Zustände im Land der Liebe, und der Maskenpflicht überall im öffentlichen Raum, für uns uninteressant geworden. So hat Dennis eine Woche lang recherchiert wo wir dem Corona Wahnsinn entfliehen konnten, oder die Maßnahmen zumindest auf das Geringste reduzieren konnten und man natürlich im Warmen überwintern könnte. Bei der Suche hatte sich Costa Rica als interessantes Ziel entpuppt und wir hatten bereits nach Flügen für uns geschaut. Doch nach mehrmaligem Hin und Her überlegen, haben wir uns vorerst gegen Costa Rica entschieden. Des Weiteren hatten wir unser Wohnmobil ja reisefertig eingerichtet, und wollten gerne eine sicheren Rückzugsort für unsere Familie in diesen unsicheren Zeiten haben. In Costa Rica wären wir wieder sehr abhängig von anderen. Mit dem Wohnmobil sind wir flexibler und können wenn es uns nicht gefällt schnell den Ort wechseln. Kroatien und die ex-jugoslawischen Länder hatten wir auch im Blick und haben uns über die dortigen Corona-Bestimmungen informiert. Kroatien hatte Mitte November nur eine Maskenpflicht in öffentlichen Einrichtungen. Dann wurde plötzlich ab dem17.11.2020 der 2. Lockdown für Österreich ausgerufen und da wir über Österreich fahren wollten um nach Kroatien zu kommen, hatten wir plötzlich einen zeitlichen Engpass um nicht im Lockdown in Österreich zu landen. Am 15.11.2020 haben wir uns dann endgültig reisefertig gemacht und uns von unseren Familien und zum Schluss von unseren lieben Freunden die Familie Felde verabschiedet, und sind um 16.30 Uhr aufgebrochen. Wir hatten etwa 1000 km bis Kroatien zu fahren, die wir gerne am Dienstag Abend erreichen wollten. Da wir so spät losgefahren sind, ist Dennis bis spät in die Nacht gefahren, damit am Montag weniger Kilometer übrig bleiben. So hatte Dennis am Montag etwa 600 km am Steuer verbracht. Wir waren etwas aufgeregt bezüglich der Grenzen, aber niemand hat sich glücklicherweise für uns interessiert, und so mussten wir lediglich in Kroatien unsere Reisepässe vorzeigen. Problemlos erreichten wir Dienstag Nacht die Stadt Rijeka in Kroatien und stellten uns auf einem öffentlichen Parkplatz direkt am Meer und glücklicherweise neben einem anderen Wohnmobil…:)
Unsere liebe Familie und Freunde haben für uns eine Überraschungs-Abschiedsparty geschmissen, mit der wir Null gerechnet haben. Denn bevor wir aus dem Haus ausgezogen sind, haben wir an einem Wochenende einen Hofflohmarkt veranstaltet, der quasi unsere Abschiedsparty sein sollte. Erfreulicherweise kamen zum Flohmarkt nicht nur Freunde und Verwandte, die man regelmäßig trifft, sondern auch einige alte Freunde, die man seit Jahren nicht gesehen hatte. Wir haben in dem Haus nur drei Jahre gelebt, aber es haben sich in den drei Jahren liebevolle Freundschaften entwickelt, die wir sehr missen werden. Viele davon auch aus dem Kindergarten, den unsere Jüngsten besucht haben. So waren auch einige Nachbarn dabei, die wir auch in unser Herz geschlossen haben. Ganz liebe Grüße an Hella und Jürgen! Und einen ganz lieben Dank an alle, die uns unterstützt haben und es immer noch tun, sei es uns bei der Kinderbetreuung zu unterstützen, Möbel schleppen, Fenster putzen, aussortieren, psychologischer Beistand, behördliche Angelegenheiten während wir unterwegs sind, und und und!!! Wir sind sehr glücklich darüber, solche Freunde zu haben!!! Viele haben es aber leider auch nicht geschafft zum Flohmarkt zu kommen, und so wurde es Dank der Initiatoren und der Truppe, die mitgeholfen haben, es doch noch möglich gemacht! Gelockt von Dennis Eltern in den Sportverein, wo wir mit der ganzen Familie jahrelang Mitglieder und eine Zeitlang sogar Mitarbeiter waren, wurden wir herzlich von unseren Liebsten empfangen. In der Sporthalle wurde eine Bewegungslandschaft für die Kinder aufgebaut und die Kinder konnten sich wie früher austoben und miteinander spielen. Zur Geschichte: Die Sportvereinigung SV Hemelingen ist für uns etwas ganz Besonderes. Zuerst haben Dennis und ich in der Volleyballmixed (seit 2009) gespielt, wobei ich dann wegen den Kindern das Volleyballtraining aufgegeben habe, Dennis aber bis zum Frühling diesen Jahres sowohl in der Mixed als auch in der Volleyball Herrenmannschaft mitgespielt hat. Zwischenzeitlich waren Dennis und zum Schluss ich für den Verein in der Geschäftsstelle tätig. Die Kinder waren bis vor einem Jahr auch Mitglieder im Verein und das Familienturnen bei Julia war was ganz Besonderes, bei dem einige Freundschaften unter Familien entstanden sind und bis heute andauern. Wir haben gemeinsam viele Feste und Feiern gefeiert! Wir können auf eine wunderbare Zeit zurückblicken. Es ist toll solch eine Familie und solche Freunde zu haben, insbesondere auch in dieser schwierigen Zeit, die uns treu geblieben sind. Ihr seid die Besten, und wir werden euch ganz doll vermissen!